Gesundheitsorientierte Führung bzw. Health-oriented Leadership (HoL) ist zur Zeit in aller Munde. Als Leader:innen müssen wir für unsere Gesundheit Verantwortung übernehmen. Außerdem sind wir nur dann authentisch, wenn wir selbst Pausen einlegen und nicht bloß unseren Mitarbeiter:innen dazu raten. Wie sollen wir führen, wenn wir selbst keine Energie haben? Die Arbeit an dir selbst, an der eigenen Selbstführung, ist das Fundament. Nur so kannst du auch ein gutes Vorbild sein.

 

Wie funktioniert gesundheitsorientierte Führung? 

Wie so oft, beginnt auch hier alles mit deinem Verhalten als Leader:in. Achtest du auf deine Gesundheit und auf dein Wohlbefinden, hat dieses Verhalten direkten Einfluss auf deine Mitarbeiter:innen. Wir können also hier von gesundheitsorientierter bzw. gesundheitsförderlicher Führung sprechen. Das Konzept dahinter besteht aus vier Komponenten:

 

  • Gesundheitsbezogene Achtsamkeit

Je mehr du dich als Führungskraft mit Selfcare beschäftigst und diese auch lebst – also gut für dich und deine Gesundheit sorgst –, desto aufmerksamer bist du auch in Bezug auf den Gesundheitszustand deiner Mitarbeiter:innen (Staffcare). Und: Je mehr du als Leader:in Selbstfürsorge vorlebst, desto eher wird auch dein Team auch seine eigene Gesundheit achten, sich Auszeiten nehmen etc.

 

  • Gesundheitsvalenz

Hier geht es um gesundheitsbezogene Einstellungen und Wertorientierung: Erkennst du als Leader:in den Wert deiner Gesundheit als eines der kostbarsten Dinge im Leben an, bist du viel eher bereit, Zeit in diese zu investieren. Nur wer versteht, wie wichtig Gesundheit ist, ist auch bereit, sein Verhalten anzupassen, um die eigene Gesundheit zu erhalten. Gleichzeitig entsteht durch diese „Verletzlichkeit“ auch Vertrauen.

 

  • Gesundheitsbezogene Selbstwirksamkeit

Weißt du, welche Maßnahmen dir dabei helfen möglichst gesund zu bleiben? Nimm dir Zeit, dich damit zu beschäftigen, was dir persönlich gut tut – und handle dann auch danach. Du hast es in der Hand! Sorge als Leader:in zuerst für deine eigene Gesundheit und im nächsten Schritt dafür, deinen Mitarbeiter:innen dasselbe zu ermöglichen.

 

  • Gesundheitsorientiertes Führungsverhalten

Als Leader:in bist du unter ständiger Beobachtung und – ob du willst oder nicht, ob du dir dessen bewusst bist oder nicht – immer ein Vorbild für andere. Sehen deine Mitarbeiter:innen, dass du konsequent Selfcare praktizierst und deiner sowie ihrer Gesundheit einen hohen Stellenwert einräumst, zeigst du ihnen, dass auch sie selbst auf ihre Gesundheit achten dürfen und sollen.

 

Was heißt das konkret?

Die folgenden Aussagen veranschaulichen, wie sowohl deine Gesundheit als Leader:in als auch die deiner Mitarbeiter:innen durch dein Verhalten (positiv) beeinflusst werden:

Vgl. Fehlzeiten-Report 2011 von Badura, Ducki, Schröder, Klose, Macco

 

Bei Health-oriented Leadership geht es also einerseits um die Selbstfürsorge von Leader:innen und Mitarbeiter:innen, andererseits um die Interaktionen zwischen ihnen und nicht zuletzt auch um Faktoren wie die gesundheitsförderliche Gestaltung des Arbeitsplatzes.

 

Weil ich es mir wert bin. Weil du es mir wert bist.

Die Gesundheit als wertvollstes Gut anzuerkennen zeigt vor allem eines: Wertschätzung. Wertschätzung gegenüber dem eigenen Körper und Geist sowie Wertschätzung gegenüber deinen Mitarbeiter:innen. Und Wertschätzung beflügelt die Motivation ungemein und erhöht die Team-Zufriedenheit nachweislich. Eine Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten (Leader:innen, Mitarbeiter:innen und das Unternehmen).

 

Welche der vier Komponenten setzt du bereits um? Wo könntest du noch etwas verbessern?