Wir leben in turbulenten Zeiten, die Zukunft ist ungewiss. Jahrzehntelange  stabile Beziehungen zwischen Ländern geraten ins Wanken, technologischer Fortschritt schafft neue Möglichkeiten und zwingt uns gleichzeitig, das Bisherige neu zu überdenken. 

Die Auswirkung davon ist, dass es Entscheidungsträger:innen in Unternehmen zunehmend schwerfällt, die passende Alternative zu wählen, um langfristig Erfolg im Unternehmen zu garantieren.

 

Der berühmte Blick in die Kristallkugel liefert keine brauchbaren Ergebnisse, auch das Orakel von Delphi kann man hinsichtlich Zukunftsforschung getrost ignorieren. Somit sind Vorhersagen (engl. Predictions) über die Zukunft unmöglich. Anstelle dessen sollten wir uns auf eine Vorausschau (engl. Foresight) über mögliche Zukunftsszenarien konzentrieren. 

 

“Es gibt ebenso wenig Fakten über die Zukunft, wie es Möglichkeiten in der Vergangenheit gibt.” B. de Jouvenel

Strategic Foresight – was ist das und warum ist es für Führungskräfte und Organisationen essenziell?

 

Strategic Foresight ist ein systematischer Ansatz, um gemeinsam zukünftige Entwicklungen, Trends und mögliche Szenarien frühzeitig zu erkennen. Ziel dabei ist es, Unsicherheiten zu reduzieren und strategische Entscheidungen fundierter zu treffen. 

 

Wie funktioniert nun Strategic Foresight? Wir haben die einzelnen Phasen dieses Ansatzes für dich zusammengefasst:

 

1. Etablierung einer zukunftsorientierten Haltung

Das richtige Mindset bildet das Fundament einer zukunftsorientierten Organisation. Zu wissen, dass die Zukunft nicht vorgegeben ist, sondern dass man diese aktiv gestalten kann. 

Eine zukunftsorientierte Kultur fördert die Bereitschaft neue Ideen, Wege und Technologien zu erkunden und zu nutzen. Auch fördert sie die Fähigkeit aus vergangenen Erfahrungen zu lernen und dieses Wissen auf zukünftige Herausforderungen anzuwenden. Das alles stärkt die unternehmerische Resilienz

 

2. Scanning

Scanning umfasst das Sammeln von Daten aus einer Vielzahl von Quellen – beispielsweise wissenschaftliche Publikationen, Marktberichte, Nachrichten, soziale Medien, Trendplattformen, technologische Entwicklungen und politische Veränderungen. Ziel ist, ein umfassendes Bild aktueller und aufkommender Trends zu erhalten, die die Organisation beeinflussen könnten.

 

3. Foresight

Der nächste Schritt handelt von Analyse und Interpretation. In dieser Phase werden die gesammelten Informationen aus der Scanning-Phase systematisch ausgewertet, um relevante Muster, Trends und mögliche zukünftige Entwicklungen zu identifizieren. Hierbei sind mehrere Aspekte von Bedeutung:

  • Trendanalyse: Es werden die identifizierten Trends und Muster genauer untersucht, um deren potenzielle Auswirkungen auf die Organisation zu verstehen. Dies kann die Analyse von sozialen, technologischen, wirtschaftlichen, ökologischen und politischen Faktoren umfassen.
  • Entwicklung von Szenarien: Basierend auf den analysierten Daten werden verschiedene Szenarien entwickelt, die mögliche Zukunftsverläufe darstellen. 
  • Bewertung von Implikationen: Die Implikationen der identifizierten Trends und Szenarien werden bewertet, um zu verstehen, welche Herausforderungen und Chancen sich daraus ergeben könnten. Dies ist entscheidend für die strategische Planung und Entscheidungsfindung.
  • Stakeholder-Einbindung: Es ist wichtig, relevante Stakeholder in den Analyse-Prozess einzubeziehen, um unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen und die Akzeptanz der Ergebnisse zu erhöhen.

4. Transfer

Die alles entscheidende Frage dabei ist: “Wie bringen wir die verschiedenen Szenarien in die Umsetzung?”

In dieser Phase werden die identifizierten Trends und Entwicklungen in die strategische Planung integriert. Wichtig dabei ist die passende Kommunikation an die relevanten Stakeholder, um ein gemeinsames Verständnis zu erlangen. Nicht zu unterschätzen ist hier die Fähigkeit anpassungsfähig zu sein, um bestehende Strategien flexibel anzupassen.

Darauf folgt dann die Entwicklung und Umsetzung konkreter Maßnahmen. Der Transfer ist somit der Schritt, der sicherstellt, dass die Erkenntnisse aus dem Foresight Prozess tatsächlich in der Praxis angewendet werden.

 

Praktische Umsetzung für Führungskräfte

 

Wie können Führungskräfte Strategic Foresight konkret in ihren Arbeitsalltag integrieren?

 

  • Regelmäßige Trend- und Zukunftsanalysen durchführen: Ein festes Team oder ein:e externe:r Partner:in kann dabei unterstützen, relevante Entwicklungen im Blick zu behalten.
  • Szenarioplanung als strategisches Instrument nutzen: Durch das Durchspielen verschiedener Zukunftsszenarien lassen sich fundierte Entscheidungen treffen.
  • Eine Kultur der Zukunftsorientierung fördern: Mitarbeiter:innen ermutigen, sich mit Zukunftsfragen auseinanderzusetzen und innovative Ideen einzubringen.
  • Netzwerke und externe Expertise nutzen: Der Austausch mit Expert:innen und anderen Unternehmen kann helfen, neue Perspektiven zu gewinnen.

 

Zusammenfassung

 

Zukunft ist kein Solotrip, sondern Teamwork. Positive Zukunftsbilder werden im gemeinsamen Diskurs entworfen. Nur wenn wir im Team darauf hinarbeiten, besteht die Hoffnung, die angestrebten Ziele auch zu erreichen.

 

Wenn du mehr über Strategic Foresight erfahren möchtest, oder konkret in die Umsetzung gehen möchtest, so melde dich gerne bei uns.

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