Wenige Unternehmen werden behaupten, dass Innovationen bei ihnen keine Rolle spielen. Viele werden sich das Thema gar auf die Fahnen heften und nicht müde werden zu erzählen, wie wichtig Innovationsmanagement doch sei und welcher Wettbewerbsvorteil daraus entstünde. Das mag auch durchaus richtig sein, jedoch kämpfen viele Unternehmen damit, Innovation tatsächlich in ihren Organisationen zu etablieren und damit unabhängig zu werden von, mehr oder weniger, zufälligen Entwicklungen. 

Innovation im Silo

In Branchen, in welchen Innovation traditionell stärker verankert ist (beispielsweise in Technologie, Pharma, oder dem Automotive Sektor), beschränkt sich diese häufig stark auf das Produkt selbst (“Produktinnovation”), oder auf den Herstellungsprozess (“Prozessinnovation”). Organisatorisch sind Produkt- bzw. Prozessentwicklung nicht selten in eigenen Abteilungen oder Stabsstellen organisiert, welche in standardisierten Zyklen dafür verantwortlich sind, neue Produkte zur Marktreife zu führen. Ein nicht zu unterschätzendes Problem in dieser Logik ist jedoch, dass besagte F&E-Abteilungen mitunter als abgeschottete Silos in ihren Organisationen existieren und unternehmensweite Kollaboration de facto nicht stattfindet. Vor dem Hintergrund einer sich stark verändernden Umwelt ist es jedoch zentral, das Thema Innovation unternehmensübergreifend zu betrachten. 

 

Wie kann also ein unternehmensübergreifendes Innovationsmanagement in einer Organisation eingeführt werden? Um diese Frage zu beantworten, gilt es vorab mit einigen Mythen und Fehleinschätzungen aufzuräumen:

Mythen rund um das Thema Innovation

  1. Innovation ist ein Projekt: Nein! Vielmehr ist Innovation als immanenter Bestandteil der unternehmerischen Tätigkeit zu sehen, welcher sich über die ganze Organisation spannt und welchem keine inhaltlichen Grenzen gesetzt sind.
  2. Innovation ist dem Management vorbehalten: In seinem Bestseller “Reinventing Organizations” schreibt Frederic Laloux “Hierarchy cannot cope with complexity”. Vor allem deswegen ist es nicht zielführend Innovation “von oben vorzugeben”. 
  3. Innovation ist Performance-Optimierung: Wer alle Fehler aus einer Kutsche beseitigt, erhält möglicherweise eine Kutsche, aber wahrscheinlich nicht das erste Automobil (Edward de Bono).
  4. Innovation bedarf Genialität: Man darf Innovation nicht mit Kreativität verwechseln, denn Innovation kann gelernt und prozessual strukturiert werden.
  5. Alles was neu ist, ist gut: Nur weil etwas anderes ist, bedeutet es nicht zwangsweise, dass es auch besser ist. Es gilt Innovationen kritisch zu hinterfragen und ihren Mehrwert zu evaluieren!

 

Innovationsmanagement einführen

Die Etablierung von Innovationsmanagement an sich ist vorwiegend eine Frage des Mindsets und der Kultur. Moderne Leader:innen schaffen es, klare Ziele vorzugeben, organisatorische Rahmenbedingungen zu schaffen und ihren Teams jenen Gestaltungsspielraum zu geben, welcher es ihnen ermöglicht Innovation zu treiben. 

“Innovation ist vorwiegend eine Frage des Mindsets und der Kultur”

Die Möglichkeiten, wie genau Innovationsmanagement prozessual und organisatorisch ausgestaltet werden können sind mannigfaltig, ebenso wie die verfügbare Literatur hierzu. Welches Modell und welche kreativen Methoden für eure jeweiligen Organisationen passend sind, gilt es im Einzelfall gesondert zu bewerten. Auch wenn das Wording der einzelnen Phasen je nach Modell bzw. Literatur variiert, so können diese jedoch wie folgt zusammengefasst werden:

Phasen des Innovationsprozesses

  1. Exploration: In welchen Bereichen kann und soll meine Organisation innovativer werden?
  2. Creation: Wie kann die Ideenfindung methodisch gestützt und gesteuert werden?
  3. Evaluation: Macht es Sinn eine Idee weiter zu verfolgen?

Wir von Leaders21 arbeiten aktuell gerne mit dem “BIG Picture – Das Grazer Innovationsmodell”.  Sympathisch an diesem Modell ist, dass es die wichtigsten Komponenten von Innovationsmanagement umfasst, ohne dabei zu theoretisch zu werden. Konkret wird der gesamte Innovationsprozess an 6 Fragen festgemacht:

Sechs Fragen leiten Innovation an
Quelle: BIG Picture – Das Graz Innovation Modell, Seite 34

Plant ihr in eurer Organisation ein strukturiertes Innovationsmanagement einzuführen, so können wir euch dieses Modell als pragmatische, anwendernahe Lösung ans Herz legen. Wer tiefer in die Praxis einsteigen und sich mit Innovationsmethodik beschäftigen möchte, dem empfehlen wir das “Digital Innovation Playbook”

Digital Innovation Playbook

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