Wir kennen sie alle –  die Neuen! In unserem Fall, die neuen Führungskräfte! Sie kamen, sie sahen, sie siegten, aber nicht immer. Warum? Das möchten wir uns an dieser Stelle genauer ansehen.

 

“Alles hört auf mein Kommando!”
Stellen wir uns vor, dieser Typ kommt neu als Führungskraft – sei es erfahren oder unerfahren im Leadership – in ein Team und führt ab sofort das Kommando. Er wurde für diese Position ausgewählt und auf der Visitenkarte steht es schließlich auch. Dieser Typ Leader macht nun die Ansagen und wird vermutlich seinen Willen mit mehr oder weniger Widerstand durchbringen, da er Kraft seiner Position eine gewisse Durchsetzungskraft hat. 

 

“Ich weiß alles.”
“Ich erkläre euch, wie es geht!”
Der Typ Alleswisser hat alles schon mal erlebt, alles schon mal gesehen und niemand kann ihm irgendetwas erzählen. Dieser Typ Leader macht Ansagen aufgrund seiner (fachlichen) Erfahrung. Auch er wird seine Ideen umsetzen können. Er ist ja der Chef und er weiß bereits alles.

Diese beiden Typen von Führungskräften haben das Recht auf ihre Führungsrolle aufgrund ihrer Position. Mitarbeiter:innen akzeptieren diese Art von Leader:in, weil sie es müssen. Sie stehen als Führungskraft auf Level 1. Laut dem Leadership- Modell von John C. Maxwell gibt es jedoch viel Luft nach oben.

 

5 Levels of Leadership

  • Stufe 1: Position (Berechtigung)

    Du hast aufgrund deiner Position die Berechtigung Menschen zu führen und sie folgen dir, weil sie es müssen. Das bedeutet nicht, dass sie es wollen. Diese Akzeptanz musst du dir erst erarbeiten. Derzeit bekleidest du eine Position, füllst sie aber nicht zwingenderweise aus. Deine Führung ist noch nicht effektiv, denn dein Team geht nicht die berühmte “extra mile”.

  • Stufe 2: Zustimmung (Beziehungen)

    Du hast es geschafft, eine Beziehung zu deinem Team aufzubauen. Du hast dich mit den einzelnen Personen beschäftigt und auch etwas von dir Preis gegeben. Deine Mitarbeiter:innen folgen dir, weil sie es möchten. Sie akzeptieren dich als Leader:in, weil du für sie da bist.

  • Stufe 3: Ertrag (Resultate)

    Du schaffst die richtigen Rahmenbedingungen für dein Team, lieferst Resultate und erreichst deine Ziele. Du bist Vorbild und erzeugst so eine positive und lösungsorientierte Dynamik im Team. Menschen folgen dir, weil du einen wertvollen Beitrag für sie und die Organisation leistet.

  • Stufe 4: Förderung (Reproduktion)

    Du bist Mentor:in für dein Team. Du gibst deine Erfahrung weiter und unterstützt jede:n Einzelne:n in der Weiterentwicklung. Du förderst die individuellen Stärken. Dadurch befähigst du deine Mitarbeiter:innen, dass diese selbst ihre Fähigkeiten an neue Kolleg:innen weitergeben können. Dadurch wird das Team gestärkt und es ist dazu fähig, Probleme selbst zu lösen. Die Menschen folgen dir, weil du sie entwickelst und vorankommen lässt.

  • Stufe 5: Gipfel (Respekt)

    Du bist authentisch, vertrittst deine Meinung und stehst zu deinen Entscheidungen. Du sagst, was du machst und machst, was du sagst. Menschen folgen dir, weil sie dich respektieren, wofür du stehst und was du geleistet hast. Sie sind dir gegenüber loyal.

Work in progress

Die 5 Levels of Leadership zeigen plakativ auf, dass Leadership work in progress ist. Du musst dir das Vertrauen und die Loyalität deiner Mitarbeiter:innen täglich verdienen, denn diese werden dir nicht aufgrund deines Jobtitels und deiner Position geschenkt. Wenn du einige wenige Tipps, abgeleitet von John C. Maxwells Modell, berücksichtigst, dann wirst du jedoch Erfolge als Leader:in erzielen:

  • Interessiere dich für die Menschen und lass sie auch dich kennenlernen. So schaffst du eine Vertrauensbasis, die essentiell für effektive Zusammenarbeit ist.
  • Unterstütze deine Mitarbeiter:innen dabei, dich nicht zu brauchen. Klingt komisch, ist aber wichtig, um gemeinsam langfristige Erfolge zu feiern. Befähige dein Team, selbst Lösungen zu finden.
  • Vergiss nicht, dass du als Leader:in immer ein Vorbild bist. Sprichwörtlich “Wasser predigen und Wein trinken” solltest du lassen.
  • Sei immer authentisch, kommuniziere, gib Feedback und höre auch darauf, was deine Mitarbeiter:innen zu sagen haben.

 

Abschließend möchten wir dich einladen, noch einmal über die Eingangsfrage nachzudenken: Wo stehst du?